Firmengeschichte von Picard

Auf dieser Seite erleben Sie über 110 Jahre Picard-Geschichte: Von der Gründung zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis hin zu einem der führenden Hersteller von Schleif-, Polier-, Bürst- und Entgratwerkzeugen. Lassen Sie uns die Reise beginnen.

Am 2. Januar 1907 eröffnet Herr Friedrich August Picard, der Gründer des Unternehmens, in Remscheid, Freiheitstrasse 23 ein Geschäft für Installations- und Fabrikationsbedarf. Dank seines Weitblicks, sowohl als Kaufmann, wie als Techniker erfreut sich das Unternehmen bald eines allgemeinen Zuspruchs.

Im November dieses Jahres wird Herr Picard zum Heeresdienst einberufen, und seine Frau, die seit dem Bestehen des Unternehmens ihrem Gatten stets helfend zur Seite stand, übernimmt mit Unterstützung ihrer Tochter Adele, die Weiterführung des Geschäftes bis zum Kriegsende.

Der Firmengründer Friedrich August Picard mit seiner Familie um 1916
(ganz links Ehefrau Adele Picard, vierte von links Tochter Adele)

Nach dem Krieg kann die Weiterentwicklung gemeinsam fortgesetzt werden. Die Fertigung von Pappelholzscheiben und Schleifereizubehör wird in den dafür erworbenen Fabrikationsräumen in Remscheid-Lennep, Knusthöhe 21 aufgenommen.

Herr Walter Keller, der spätere Schwiegersohn und Teilhaber, tritt in das Unternehmen ein und übernimmt nach einiger Zeit mit seiner Gattin, Frau Adele Keller, die Führung des Handelsgeschäfts in Remscheid.

Herr Picard kann sich nun ganz der Fabrikation widmen. Aus einer alten bergischen Schleiferfamilie stammend, kennt er die Nöte und Sorgen des Schleiferberufs. So ist es naheliegend, dass Herr Picard sich bereits 1931 mit der Herstellung von Kunstschleifsteinen befasst, die die Sandsteine ersetzen und somit der gefährlichen Schleiferkrankheit, der Staublunge, Einhalt gebieten sollen. Kunstschleifsteine, sowie die später für Maschinen erforderlichen Schleifringe, bewähren sich in zunehmendem Maße durch ihre gute Qualität in der heimischen Industrie.

Der zweite Weltkrieg schlägt tiefe Wunden. Durch Luftangriffe wird sowohl das Handelsgeschäft in Remscheid 1943 völlig, als auch der Betrieb in Remscheid-Lennep im März 1945, kurz vor Kriegsende,zum größten Teil zerstört.

Nach dem Tod des Gründers im Oktober 1945 ist in den ersten Nachkriegsjahren an einen Wiederaufbau vorerst noch nicht zu denken. In den Räumlichkeiten, die vom Krieg verschont blieben, wird die Fertigung der Pappelholzscheiben fortgesetzt und das Handelsgeschäft für technischen Industriebedarf weitergeführt.

Mit Unterstützung eines stets treuen Mitarbeiterstammes wird die Produktionsstätte für Kunstschleifkörper aufgebaut, um so wieder Produkte in einer traditionsgemäßen Qualität liefern zu können.

Im zweiten Bauabschnitt werden Büroräume und Wohnungen für Werksangehörige fertig gestellt. Viel zu früh wird im Dezember des gleichen Jahres der Geschäftsführer und Teilhaber, Herr Walter Keller, aus seiner rastlosen Tätigkeit durch den Tod abgerufen. Seine Gattin, Frau Adele Keller, übernimmt die Leitung des Unternehmens.

Mit Herrn Edmund Vahrenholt, dem Schwiegersohn von Frau Keller, tritt am 15. März des Jahres die dritte Generation in das Unternehmen ein. Er hatte zuvor in nur vier Jahren seine Lehre und Meisterprüfung zum Maler und Anstreicher bestanden.

Das Bandschleifverfahren verdrängt mehr und mehr die Pappelholzscheiben, die so genannten Pließtscheiben. Die Entwicklung von Bandschleif-Kontaktscheiben wird deshalb vorangetrieben und bald kann sich die Firma als namhafter Hersteller dieser Erzeugnisse mit einer umfangreichen Produktionspalette im In- und Ausland präsentieren.

Zur Erweiterung des Fabrikationsprogrammes von Schleif- und Poliermaterialien wird die Fertigung von Polierringen und –scheiben aus Tuch und Sisal aufgenommen.

Aus anfänglichen Versuchen entsteht eine neuartige Holzprofilschleifscheibe FAPI-ELASTIK, mit denen an Profilen, Kanten und Leisten aller Holzarten eine optimale Schleifqualität erzielt wird. So werden neben dem Kunden in der Metallindustrie nun auch immer mehr Betriebe der Holzindustrie beliefert.

Das Unternehmen kann auf ein 75-jähriges Bestehen zurückblicken. Dieser Erfolg ist der umsichtig handelnden Geschäftsleitung und im hohen Maß dem Einsatz und der Treue der Belegschaft zu verdanken. So mancher Mitarbeiter hat sein 25- oder 40-jähriges Dienstjubiläum begehen können.

Mit Herrn Jörn Vahrenholt, dem Sohn von Edmund Vahrenholt, tritt nun die vierte Generation in das Unternehmen ein. Der gelernte Industriefachwirt führt in den folgenden Jahren ein neues EDV-System ein, das die kaufmännische Verwaltung unterstützt und wichtige Daten schnell und umfassend liefert.

In diesem Jahr tritt Herr Dirk Vahrenholt, der älteste Sohn von Edmund Vahrenholt, in das Unternehmen ein und übernimmt die Aufgaben des technischen Betriebsleiters.

Das neuartige Profilschleifrad FAPI-FLEX für den Holzfein- und Lackzwischenschliff wird entwickelt und findet sehr großes Interesse in der Holzindustrie. Im gleichen Jahr wird eine Sisalkordel-Lederbürste vorgestellt, die bei der Nacharbeit von geölten und gewachsten Holzoberflächen ihren Einsatz findet.

Am 29. November des Jahres verstirbt Frau Adele Keller, die langjährige Geschäftsführerin des Unternehmens. Sie konnte bis dahin auf eine über 75-jährige Tätigkeit im Unternehmen zurückblicken.

Neuartige Profilschleifteller werden zur Bearbeitung von MDF-Platten auf CNC-Oberfräsen und Kantenbearbeitungsmaschinen entwickelt. Weiterhin wird aus dem bisherigen Schwabbel-Schleifmop das Profilschleifrad FAPI-FLEX-RADIAL SW6 und FAPI-FLEX-RADIAL für den Lackzwischenschliff der Falzbereiche an Türen entwickelt.

Profilschleifteller

Profilschleifrad FAPI-FLEX-RADIAL SW6

Profilschleifrad FAPI-FLEX-RADIAL

Durch Änderung des Gesellschaftsvertrages vom 1.10.2001 sind die Herren Dirk und Jörn Vahrenholt zu je einem viertel Teilhaber der Gesellschaft geworden. Die übrigen Geschäftsanteile behalten Edmund Vahrenholt und seine Ehefrau Anita Vahrenholt.

Seit nunmehr 50 Jahren ist Herr Edmund Vahrenholt für die Friedrich August Picard GmbH & Co. KG tätig. Zunächst als Angestellter und später, auf Grund seiner Verdienste für die Firma, auch als Teilhaber und Geschäftsführer. Am 15. März 2005 feierte Herr Edmund Vahrenholt sein 50-jähriges Jubiläum mit langjährigen Geschäftspartnern und der Belegschaft.

100-jähriges Bestehen der Firma Friedrich August Picard GmbH & Co. KG.
Unter dem Motto „100 Jahre – 100 Tage“ wird das Jubiläum am 13.4.2007 mit allen Mitarbeitern, Ehemaligen und Geschäftspartnern in der Klosterkirche in Remscheid-Lennep gefeiert.

Ab dem 1.1.2011 ist Herr Marc Böck durch Änderung des Gesellschaftervertrages mit einem Viertel Teilhaber der Gesellschaft.

Zum 31.3.2013 hat sich Herr Marc Böck entschieden, unser Unternehmen zu verlassen. Neben der Fertigstellung seiner angefangenen Masterarbeit möchte er, gemeinsam mit seinem Bruder, eine Unternehmensberatung gründen.

Somit ist das Traditionsunternehmen Friedrich August Picard GmbH & Co. KG mit den beiden Geschäftsführern Dirk und Jörn Vahrenholt wieder komplett in Familienbesitz.

Mit einer kurzen Ansprache des Geschäftsführers Herrn Jörn Vahrenholt wurde heute die symbolische Grundsteinlegung für den Neubau einer ca. 1.600 m² großen Produktionshalle und einem Verwaltungstrakt von mehr als 400 m² im Gewerbegebiet West 2 (Winterhagen/Scheideweg) in Hückeswagen gefeiert. Noch im Dezember diesen Jahres sollen die neuen Räumlichkeiten bezogen werden.

Es ist geschafft! Nach Fertigstellung des Neubaus ist die gesamte Produktion sowie die Verwaltung von unserem alten Standort Knusthöhe 21 in Remscheid in die neuen Räumlichkeiten in der Heinrich-Schicht-Str. 7 in Hückeswagen umgezogen!