Die Wahl der richtigen Diamant-Schleifscheibe ist nach dem jeweiligen Einsatzzweck kundenspezifisch zu ermitteln. Entscheidend ist dabei das optimale Zusammenspiel zwischen Scheibenabmessung, Körnung, Bindung und Konzentration.
Unsere Mitarbeiter mit ihrer langjährigen Erfahrung beraten Sie gerne telefonisch oder bei Ihnen vor Ort bzgl. einer qualitativ hochwertigen und kostengünstigen Ausführung einer Diamant-Schleifscheibe für Ihren Prozess.
Diamant-Schleifscheiben werden bei einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt.
Untenstehend eine Auflistung, bei welchen Materialien der Einsatz von Diamant-Schleifscheiben empfohlen werden kann:
- Hartmetall
- Keramik
- Graphit
- Glas
- Polykristalline Diamant- und CBN-Platten
- Pulvermetallurgisch hergestellte Metall-Matrix Komposite (Ferro-Titanit)
- Hartmetall-/Stahlkombinationen
- Quarz
- Keramikmaterialien aller Art
- Keramische Magnetwerkstoffe
- Glas- und kohlefaserverstärkte Kunststoffe
- Wolframcarbid
Das Schleifverhalten von Diamant-Schleifscheiben wird entscheidend von der Bindung geprägt. Aufgabe der Bindung ist es, das Schleifkorn bei den auftretenden Schleiftemperaturen und Schleifkräften optimal zu halten und gleichzeitig aber auch so viel Spanraum zu bilden, dass das abgetragene Material problemlos abtransportiert werden kann.
Auf Grund der Vielzahl der auftretenden Schleifprobleme ist ein großes Spektrum von Bindungen nötig:
- Kunstharzbindungen
- Metallbindungen
- galvanische Bindungen
- keramische Bindungen
Kunstharzbindungen
Mit kunstharzgebundenen Diamant-Schleifscheiben lassen sich mehr als die Hälfte aller Schleifaufgaben bewerkstelligen.
Bei der Kunstharzbindung sind unzählige Bindungsvarianten und sehr hohe Abtragsleistungen möglich.
Metallbindungen
Metallbindungen zeichnen sich durch sehr hohe Kornhaltekräfte aus. Zur kontinuierlichen Selbstschärfung abgestumpfter Diamantspitzen sind große Zustellkräfte erforderlich, die erhöhte Wärmeentwicklung hervorbringen. Metallbindungen sind daher grundsätzlich im Nassschliff einzusetzen. Trockenschliff ist bei kleinen Kontaktflächen und geringer Spantiefe möglich. (Profilschliff auf PETEWE, Studer, Hommel und Loewe).
Galvanische Bindungen
Bei der galvanisch aufgebrachten Nickelbindung wird meist nur eine Kornlage Diamant gehalten (2- oder 3-lagig ist bedingt möglich). Die galvanische S-Bindung mit Diamant als Schleifmittel eignet sich besonders zur Bearbeitung wenig harter, jedoch verschleißender Werkstoffe wie Grafit, mineral- bzw. glasfaserverstärkter Kunststoffe und dergleichen.
Keramische Bindungen
Diese Bindungen zeichnen sich durch Porösität und Profilierbarkeit aus.
Durch die Konzentration werden die Schleifkornanteile (CBN) im Schleifbelag bestimmt. Das Leistungsverhalten von CBN-Schleifwerkzeugen wird maßgeblich über die Konzentration bestimmt. Sie beeinflusst die Standzeit des Schleifwerkzeuges, die Profilhaltigkeit, die Abtragsleistung und die Schliffqualität.
Hieraus ergeben sich folgende Konzentrationsabstufungen:
Basis für die Konzentrationsangabe ist der Wert C100, der exakt 25 Volumenprozent von reinem CBN im Schleifbelag entspricht.
Für CBN ergibt sich daraus:
C100 = 25 Vol.% = 4,4 Karat/cm3 (Schleifscheibenbelag 1 kt = 0,2 g)
Die Konzentration bestimmt einerseits maßgebend den Preis, andererseits aber auch das gesamte Schleifverhalten der Scheibe.
Picard-Tipp:
- Höhere Konzentrationen (C100-C125-C150 / V240-V360) sind bei der Forderung nach hoher Profilhaltigkeit, bei schmalen Belagbreiten, bei hoher Bindungshärte und beim Tiefschliff angebracht.
- Mittlere Konzentrationen (C50-C75 / V120-V180) empfehlen sich bei Topfscheiben und Umfangsscheiben mit größeren Belagbreiten und bei feineren Körnungen.
- Niedrige Konzentrationen (C38-C50 / V120) werden vorrangig bei sehr feinen Korngrößen eingesetzt.
Die Auswahl der Korngrößen von CBN bestimmen maßgeblich die Abtragsleistung und die dadurch erzielbaren Schnittergebnisse bzw. Oberflächenqualitäten. Auch wird die Standzeit des Schleifwerkzeuges durch die Schleifkorngröße beeinflusst. Durch die große Auswahl von synthetisch hergestellten Schleifkörnungen, in Verbindung mit den unterschiedlichen Bindungstypen, kann man die Qualität des Schleifwerkzeuges optimal auf Ihre Schleifoperation abstimmen.
Für kunstharzgebundene Schleifwerkzeuge werden überwiegend nickelummantelte Schleifkörner verwendet. Spezielle Ummantelungsverfahren ermöglichen Haftungsmöglichkeiten in der Bindung, die auch die Wärmeleitfähigkeiten verbessern (siehe nachstehende Korngrößentabelle). Um den verschiedenen Schleifaufgaben gerecht zu werden gibt es eine Vielzahl von Korngrößen, die durch die FEPA (Fédération Européene des Fabricants de Produits Abrasifs) in einen Standard zusammengefasst wurden.
Für Diamant und CBN gelten die gleichen Korngrößen. Diamantkörnungen sind durch ein vorgestelltes D (z.B. D126), CBN-Körnungen durch ein B (z. B. B126) gekennzeichnet.
Die Korngröße bestimmt sowohl die Abtragsleistung von CBN-Schleifscheiben als auch die damit am Werkstück erzielbare Oberflächenqualität. Die höhere Abtragsleistung wird im Allgemeinen mit gröberen Körnungen erzielt. Bei feineren Körnungen verbessert sich die Schliffgüte, aber gleichzeitig verringert sich die Abtragsleistung.
Die Schnittgeschwindigkeit des CBN–Schleifwerkzeuges hat einen sehr großen Einfluss auf die Standzeit, Schleifleistung und die Oberflächengüte des zu schleifenden Werkstückes. Die unten aufgeführten Werte sind Richtwerte bei der Einstellung der Schnittgeschwindigkeit:
Bitte wenden Sie sich aktuell für weitere Informationen an unseren Vertriebsinnendienst.